Showcase Suisse Tier 2021

Magen-Darm-Gesundheit dank optimaler Futterstruktur

Die Futterstruktur hat einen grossen Einfluss auf die Magen-Darm-Gesundheit. Wie entsteht die Struktur eines Futters? Weshalb bestehen Wechselwirkungen mit der Verdauung und der Magen-Darm-Gesundheit? Welche Empfehlungen gibt es für die Praxis? Im Showcase geben wir Antworten auf diese Fragen.

Die Hauptfunktionen des Darms

Der Magen-Darm-Trakt ist ein multifunktionales System und sollte stets im Gleichgewicht sein. Im Magen muss das Futter gleichmässig durchsäuert werden. Der Futterbrei soll mit optimaler Passagerate vorwärts gefördert, um im Dünndarm enzymatisch und im Dickdarm bakteriell verdaut zu werden. Gleichzeitig müssen unerwünscht aufgenommene Keime durch die individuelle Darmflora in Schach gehalten werden (Eubiose). Bereits kleinste Veränderungen des Gleichgewichts ergeben eine höhere Belastung des Tieres. Eine härtere Kotkonsistenz führt zu einer längeren Passagerate des Futterbreies im Darm. Dadurch kumulieren sich schädliche Stoffwechselprodukte (z. B. Endotoxine: Abbaugifte von Bakterien), die schliesslich auch die Darmschranke durchdringen und Krankheiten auslösen können. Der Darm verbraucht rund 30 % des gesamten Sauerstoffbedarfes.

 

Wechselwirkungen der Futterstruktur auf die Magen-Darm-Gesundheit

Ein bekanntes Thema ist, dass der Vermahlungsgrad bzw. die Struktur eines Mischfutters wesentlich zur Gesunderhaltung des Verdauungstraktes und zum Wohlbefinden beitragen.

Je gröber das Futter strukturiert ist, desto langsamer ist die Passagerate durch den Magen. So verbessern sich die Durchsäuerung und das Wachstum von erwünschten Milchsäurebakterien (tiefer pH-Wert). Dadurch resultiert ein erster «Barriere-Effekt» gegen unerwünschte Keime. Der Trockensubstanzgehalt des Mageninhaltes steigt an. Ausserdem wird das Wachstum der Darmzotten stimuliert, was zu einer Oberflächenvergrösserung und dadurch besseren Nährstoffabsorption führt. Auch die Kotkonsistenz wird beeinflusst: je griffiger die Futterstruktur, desto geschmeidiger wird der Kot. Normaler Kot hat eine Schleimschicht als Schutz gegen schädliche Bakterien. Ist er zu hart (Verstopfung) oder zu weich (Durchfall), fehlt diese Schutzschicht.

Man weiss heute, dass «zu feines Futter» zu Magenschleimhautveränderungen bzw. zur Entstehung von Magengeschwüren und damit zu Leistungsdepressionen führen kann.

Weshalb kann zu feines Futter Magengeschwüre verursachen? Grob gemahlenes Futter führt im Magen zu einer erwünschten Schichtung. Dadurch werden Zonen mit unterschiedlichen pH-Werten aufrechterhalten. Bei zu feinem Futter fehlt diese Schichtung und Salzsäure kann dadurch bestimmte Regionen der Magenschleimhaut schädigen.

Fazit: Die Futterstruktur hat einen wichtigen Einfluss auf die Tiergesundheit!

 

Plötzliche Todesfälle – Schleimhautveränderungen

Schleimhautveränderungen, die zu Magengeschwüren führen, können eine wesentliche Ursache für plötzliche Todesfälle in der Mast sein. Dabei verbluten die Tiere innerlich. Es wurde festgestellt, dass bis zu 80 % der Schlachtschweine Schleimhautveränderungen aufweisen! Die finanziellen Einbussen (langsameres Wachstum, schlechtere Mastleistungen, Aborte) werden oft unterschätzt.

 

Schleimhautveränderungen im Zusammenhang mit der Futterstruktur

Verschiedene Untersuchungen haben ergeben, dass die Futterstruktur direkt mit der Magen-Darm-Gesundheit im Zusammenhang steht. Deshalb empfehlen Tierärzte grobstrukturiertes Futter. 

 

Wie entsteht die Futterstruktur?

Die Futterstruktur ist abhängig von der Vermahlungstechnik und den verwendeten Rohstoffen. Die Struktur der Futter variiert sehr stark. Mehlfutter, die technisch weiterverarbeitet werden (zu Würfel gepresst oder expandiert), erfahren zusätzlich eine unerwünschte mechanische Zerkleinerung (Erhöhung der Feinanteile).

Amrein Futtermühle AG entwickelt seine Vermahlungstechnik kontinuierlich weiter, um Futter mit einer optimalen Struktur anbieten zu können - so z. B. die Produktlinie Aktiv-FreeFlow®.