Fachforum

Schweizweite Bekämpfung der Moderhinke bei Schafen

In einem Pilotprojekt haben das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) sowie die Kantone NW, OW, SZ, UR, VS, VD, SO und AG die Nationale Bekämpfung der Moderhinke vorbereitet. Gerne erklären wir, wie die Umsetzung des Projektes mit Start im Oktober 2024 geplant ist.

Im Oktober 2024 startet die Nationale Bekämpfung der Moderhinke. Zur Vorbereitung haben das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) zusammen mit den Urkantonen (NW, OW, SZ, UR), Wallis, Waadtland, Solothurn und Aargau ein Pilotprojekt gestartet. Zielvorgabe war, die Nationale Bekämpfung möglichst optimal vorzubereiten und die Prävalenz des Moderhinkeerregers schon vor dem Start zur Nationalen Bekämpfung zu senken. Nun ist es an der Zeit, die betroffenen Tierhalter auf den Start im 2024 zu sensibilisieren. Er soll effizient und reibungslos verlaufen. Die Suisse Tier 2023 in Luzern eignet sich sehr gut dazu, interessierte TierhalterInnen zu informieren.

  

Künftig sollen lahme Schafe und Schafe auf den Knien der Vergangenheit angehören. Dadurch profitieren die Tierhalter von weniger aufwändiger Klauenpflege, gesünderen und wirtschaftlicheren Tieren mit einem erheblich gesteigerten Tierwohl und können die gewonnenen Ressourcen für andere Arbeiten einsetzen.

 

Wie läuft die Nationale Bekämpfung ab?

 

Die Nationale Bekämpfung ist in der Tierseuchenverordnung (Art. 228ff TSV) verankert und startet im Oktober 2024. Über den Zeitraum von fünf Jahren werden sämtliche Schafhaltungen im Winterhalbjahr (Oktober bis Ende März) mit Tupferproben auf das Vorhandensein vom Moderhinkeerreger untersucht. Die Kosten für den Betriebsbesuch, die Tupferprobennahme und gut die Hälfte der Laborkosten werden vom Kanton übernommen. Die Tierhalter müssen sich mit Fr. 30.00 bis maximal 90.00 an den Laborkosten beteiligen. Fällt eine Probe positiv aus, wird der betroffene Betrieb gesperrt. Der Tierhalter muss seine Herde sanieren. TierärztInnen und ModerhinkeberaterInnen können für die Sanierung als Fachspezialisten hinzugezogen werden. Die Veterinärdienste sind für den Vollzug zuständig. Der Erfolg dieses Projektes steht und fällt mit dem Engagement sämtlicher Beteiligten, den Tierhaltern, der Branche, den Landwirtschaftsämtern, den Fachspezialisten und den Veterinärdiensten. 

Der Vortrag an der Suisse Tier 2023 in Luzern ist ein Gemeinschaftsprodukt vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen und dem Veterinärdiensten der Urkantone und des Aargaus. Die Referenten sind Martin Grisiger (VdU) und Jennifer Huwyler (VeD AG). Wir freuen uns auf Ihr Erscheinen am 24. oder 25.11.2023 in der Halle 2, Forum.


Referent*innen (2)

Luyet Camille

Luyet Camille

Dr. med. vet., Leiterin Tiergesundheit Amt für Verbraucherschutz

Grisiger Martin

Grisiger Martin

Dr. med. vet., Kantonstierarzt Stv.